News :
  • *** !! Mir sichen dringend nei Memberen fir eis ze verstärken. Mell dech, mir zielen op dech!! ***
Zurück zur vorherigen Seite

Frisinger Nachrichten

Erwähnenswert sei auch das schwere Gewitter, das am 15.08.1891 über der ganzen Gemeinde niederging und schweren materiellen Schaden an vielen Häusern und Stallungen anrichtete

Als die Südlinie der Wilhelm-Luxemburg-Eisenbahnen gebaut wurde, hat Frisingen seine Chance verpaßt. Der Plan, die Linie über Frisingen zu leiten, wurde aus pekuniären Gründen von einflußreichen Einwohnern der Ortschaft bekämpft und zu Fall gebracht. Die Linie wurde dann über Bettemburg gebaut. Das ist auch die Ursache dafür, daß die Gendarmeriestation von Frisingen nach Bettemburg verlegt wurde. Frisingen verweigerte ein zweites Mal den Bau einer Eisenbahnlinie durch seinen Bann. Deshalb wurde die Strecke Luxemburg - Remich, die am 20.02.1882 eröffnet wurde, über Aspelt geleitet

Die im Herbst 1899 dem Verkehr übergebene Schmalspurbahn Aspelt-Bettemburg war für diejenigen die im Heimatort ihre Wohnung aufgeschlagen hatten ein bequemes und billiges Transportmittel. Sie war die Nachfolgerin einer Pferdepostkutsche, die vom 20.07.1890 von Dalheim über Filsdorf-Aspelt-Frisingen-Hellingen nach Bettemburg fuhr. Erster Unternehmer dieser Postkutsche war N. Gaasch und von 1893 bis 1899 N. Baué.

Aber auch die Tage des Jhangelis waren 1952 gezählt und die Strecke wurde stillgelegt.

Wichtigster Beruf war eh und je die Landwirtschaft gewesen. Dem Drange der Verhältnisse folgend, wurden nach dem ersten Weltkrieg der Ackerbau bedeutend eingeschränkt und die Viehzucht stark ausgedehnt. Die Ställe Wirtgen und Weis waren landbekannt. Die Tagelöhner sind verschwunden. Dafür haben sich einige aus ihrer Mitte zu selbständigen Bauern emporgearbeitet. Die Nachkommen der meisten haben nach dem 2. Weltkrieg lohnende Beschäftigung bei der Eisenbahn oder den Hüttenwerken der Industriegegend gefunden. 1996 gibt es noch 4 landwirtschaftliche Betriebe; dies sind die Häuser Wirtgen-Ernst Carlo, Weiler Gustave und Emile, Stremler Marco, Schalbar Gilles. Zurückzubehalten bleibt auch noch, daß es am 05.03.1910 zu einer Gründung eines landwirtschaftlichen Lokalvereins in der Ortschaft kam.

Seit 1918, dem Ende des 1. Weltkrieg, hat Frisingen wieder seine Zollstation. Diese war bis 1994 mit Zöllner besetzt. Durch den zollfreien Verkehr innerhalb der EG wurde auch die Zollstation überflüssig und die Zöllner wurden mit anderen Aufgaben beauftragt. Die 17 Zöllnerwohnungen an der Hauptstraße nach Thionville werden bis dato noch von Zollbeamten bewohnt.

Nach Aussagen von Fachleuten war Frisingen früher die zweitstärkste Übergangsstation an der Ostgrenze Frankreichs. 1952 wurden während der Touristensaison bis 1400 Fahrzeuge pro Tag gezählt welche die luxemburgisch-französische Grenze passierten. Damals wurden rund 440 Fuder Benzin pro Jahr an durchfahrende Fahrzeuge verkauft, was einen täglichen Durchschnittsverkauf von 1200 Liter Benzin entsprachen. In den folgenden Jahren stiegen diese Zahlen um das Zehnfache. Während dieser Zeit waren bis zu 13 Tankstationen in Betrieb. Durch den Bau der Autobahn nach Frankreich zwischen Hellingen und Düdelingen, die am 15.07.1981 dem Verkehr frei gegeben wurde, gab es für die Frisinger Zollstation nur mehr den normalen "kleinen" Grenzverkehr zu verzeichnen. In den letzten 6 Jahren stieg die Zahl der in Luxemburg arbeitenden französischen Grenzgänger drastisch, was am Morgen und Abend den Grenzverkehr wieder aufleben ließ: bis zu 1000 Autos pro Tag wurden gezählt.

Früher hatte Frisingen zwei Schulen mit je sechs Jahrgängen mit insgesamt 60-65 Schüler.

Eine Mädchenschule war von 1880-1922 vorhanden. Später waren in gemischten Klassen sogar bis zu acht Schuljahre. Lehrer Pol Flies hatte bis 1968 noch 6 Klassen mit 35-40 Schülern. Danach wurden die Schulklassen nach den Sektionen der Gemeinde Frisingen aufgeteilt und dies bis zum Bau der neuen Zentralschule in Frisingen die 1993 eingeweiht wurde.

Die erste telefonische Fernsprecheinrichtung in Frisingen wurde am 17.03.1894 in Betrieb genommen und war im Hause Schalbar-Jost (a Josephen) untergebracht. Später war sie im Hause Ennen (Kreuzung), ab 1938 bis 1988 war sie im Hause Krier-Kelsen Louis. 1953 gab es in Frisingen 14 Telefonabonnente.

Wie sehr die Familiennamen der Ortschaft im Zeitraum von 1880-1950 gewechselt haben sollen die nachfolgenden Listen beweisen. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit, beweisen diese Listen dennoch den Wandel in einer an sich zu dieser Zeit konservativ eingestellten Ortschaft. Es kamen hinzu die Familiennamen: Ewen, Petesch, Weyland, Hemmer, Kremer, Linster, Kramer, Weis, Bastian, Berend, Berrend, Niclou, Gaspers, Deny, Weisen, Schouweiler, Stremler, Mousel, Belleville, Peckels, Wirtgen, Hartmann, Menné, Mattey, Schantzen, Stoffel, Frieden, Berscheid, Harry, Pudys, Keller, Entringer, Brück, Strothoff, Metz, Oberweis, Oswald, Kongs, Brandenburger, Weber, Diderrich,

In derselben Zeit verschwanden oder verschwanden wieder die Familiennamen: Bourgeois, Elcheroth, Kahn, Jost, Robert, Miny, Phillipe, Alesch, Dupaix, Larry, Neyens, Thill, Guidinger, Hirtz, Lorang, Oberst, Genen, Keller, Weisen, Niclou, Kieffer, Mattey, Schouweiler.

Von folgenden Namen waren nur mehr weibliche Träger vorhanden: Ewen, Wagner, Ennen, Keyl, Kramer, Rosenfeld, Morbach, Koenig, Peckels, Hippert, Weyrich, Strothoff, Lauterbour.

Interessant dürften auch die Namen einiger Häuser sein, die nicht den Namen des Besitzers trugen oder tragen, und die teilweise im Begriffe stehen, vergessen zu werden, ja von der neuen Generation schon vergessen sind: Jonas, Bâschten, Kinneks, Ampessen, Savels, Drucks, Loewen, Hammelesch, Grasersch, Thillen, Wiewesch, Schmatz, Wonesch, Gässels, Rauschen, Sirnesch, Bauesch, Motzen, Stoppel, Réimesch, Tubakspënnesch, Schneidesch, Brichersch, Käthrengs, Jans, Harris, Klosen, Josephen, Schneiderjans, Charels.