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Wespen und Hornissen

Sind Wespen gefährlichen?

Wer weiß schon, dass sich die große Mehrzahl der bei uns lebenden Wespenarten friedlich verhält? Mehr Wissen über ihr Verhalten trägt dazu bei, unnötige Vernichtungsaktionen zu vermeiden.

Wespen gehören, wie auch Bienen und Hummeln, zur Insektenordnung der Hautflügler. Dabei sind die "typischen" Wespen, zu denen auch die größte heimische Art, die Hornisse, gehört, staatenbildende Faltenwespen (d. h. sie tragen die Vorderflügel in Ruhestellung in charakteristischer Weise längsgefaltet). Nur zwei der in Deutschland vorkommenden Arten, die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe, werden uns lästig, wenn sie sich im Spätsommer vermehrt in Bäckereien, an Kaffeetafeln oder auf Fallobst zeigen.

Wespen sind als Insektenjäger für die natürliche Bekämpfung von Schädlingen von Bedeutung. So verfüttert beispielsweise ein starkes Hornissenvolk täglich bis zu 500 g Insekten an seine Larven, vor allem Fliegen, aber auch Schnaken, Mücken und Raupen. Dies entspricht etwa der Tagesleistung von 5-6 Meisenfamilien.

Die Staaten der Faltenwespen bestehen nur etwa ein halbes Jahr. Das im Frühling von einer Königin gegründete Volk stirbt im Herbst bis auf die Jungköniginnen ab, die einzeln in Verstecken den Winter zu überdauern versuchen. Im nächsten Frühjahr beginnt jede für sich, ein kunstvolles Nest aus zerkautem Holz zu errichten, das dann von ihren Töchtern, den Arbeiterinnen, weitergebaut und vollendet wird. Vorjahresnester werden nicht wieder besiedelt, wohl aber gelegentlich der gleiche Nistplatz. Bis zum Spätsommer wachsen dann die Völker, wobei nur die Deutsche und die Gemeine Wespe unter günstigen Bedingungen Volksstärken von 10.000 Tieren erreichen können.

Die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe nisten in unter- oder oberirdischen dunklen Hohlräumen. Dabei werden neben Maulwurfs- und Mäusebauten auch hohles Mauerwerk, Hohlräume hinter Verkleidungen und Verschalungen, Jalousienkästen u. ä. besiedelt. Auch Hornissen legen ihre Nester gerne in solchen Hohlräumen an.

Bei der Beachtung folgender Verhaltensregeln rund um's Nest läßt sich die kurze Zeit bis zum Ableben des Wespenvolkes meist ohne schmerzliche Erlebnisse überstehen:

 

  • Anflugbahn zum Nest nicht längere Zeit verstellen!

  • Erschütterungen des Wabenbaus und hektische Bewegungen in Nestnähe vermeiden!

  • Bereich in ca. 3 m Entfernung um das Nest herum nicht stören!

  • Nicht am Nest und Flugloch herumstochern!

  • Kinder durch Absperrung vom Nest fernhalten!

Die meisten Wespenarten sind außerhalb des Nestbereichs friedlich und flüchten eher bei Beunruhigung, auch die zu Unrecht gefürchtete Hornisse. Zu Stichen kommt es, wenn die Tiere ergriffen oder unabsichtlich etwa in einem Hosenbein oder Hemdsärmel eingeklemmt werden.

Im Spätsommer, wenn die Völker am stärksten sind, fallen vor allem die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe durch ihre oft aufdringlichen Besuche am Kaffeetisch und in der Küche auf. Obst, süße Speisen und Getränke dienen ihnen dann als willkommene Zusatznahrung.

Tipps für den Spätsommer:

 

  • Anfliegende Tiere bedächtig wegleiten!

  • Süße Speisen und Getränke abdecken!

  • Nicht aus offenen Flaschen trinken, sondern Strohhalme benutzen!

  • Reste von süßen Speisen um den Mund abwischen!

  • Nicht barfuß über am Boden liegendes Fallobst laufen!

Gestochen – was nun?

Gefährlich sind Wespenstiche für Personen, die unter einer Allergie gegen das Wespengift leiden. Die Reaktionen auf den Stich sind dann nicht örtlich begrenzt, sondern erfassen große Teile des Körpers und den Kreislauf. Bei derartigen Symptomen ist sofortige ärztliche Behandlung erforderlich.

Ein gesunder Mensch kann dagegen viele Stiche ohne bleibende gesundheitliche Schäden ertragen. Die Redensart: "Drei Stiche töten einen Menschen, sieben Stiche ein Pferd" trifft auf die Hornisse genau so wenig zu wie auf die übrigen Wespenarten. Normalerweise kommt es beim Menschen nur zu einer lokalen, leicht schmerzenden Schwellung, die sich durch sofortiges Aussaugen des Giftes und Auflegen einer angeschnittenen Zwiebel oder Zitrone oder Kühlung mit Eis lindern lässt.

Wespenstiche im Mund- und Rachenbereich sind gefährlich, da die Schwellungen eine Verengung der Atemwege hervorrufen können und Erstickung droht. Sofort zum Arzt! In akuten Fällen ist der Rettungsdienst unter der Telefonnummer 112 zu informieren.

Schutzbestimmungen

Gerade die selteneren Wespenarten sind in den letzten Jahren stark dezimiert worden, da ihre natürlichen Lebensräume zerstört wurden und Bekämpfungsaktionen ihre oft besonders auffälligen Nester zum Ziel hatten. Dabei werden die "Freinister", die ihre Nester an frei zugänglichen Orten, z. B. in Büschen oder Hecken, im Geäst von Bäumen, an oder in Schuppen, auf Dachböden usw. errichten, niemals an Kaffeetafeln lästig.

Die Vorkommen der friedfertigen Hornisse waren so stark zurückgegangen, dass sie durch die Bundesartenschutzverordnung in die Liste der besonders geschützten Arten aufgenommen werden musste. Damit dürfen Hornissen weder gestört, beeinträchtigt noch gar getötet werden und die Zerstörung ihrer Nester ist ebenfalls verboten. Bei Zuwiderhandlungen können Bußgelder verhängt werden.

Befindet sich ein Hornissennest an einem kritischen Ort, etwa in einem Kindergarten, und kann es nicht, z. B. durch Fliegengaze, gegenüber einem begangenen Bereich abgesichert werden, so kann es ein Fachmann umsiedeln.

Information entnommen bei www.braunschweig.de Bereich Natur- und Umweltschutz

Zur Vorbeugung kann im Sommer und Herbst einiges getan werden:

 

  • Vermeiden Sie bunte Kleidung. Sie lockt Insekten an.

  • Kein Obst oder Süßes im Freien verzehren.

  • Besondere Gefahr droht bei Getränkedosen. Insekten können im Inneren verborgen sein. Die Stiche im Mundbereich sind besonders gefährlich.

  • Ein Moskitonetz oder feinmaschige Fensternetze halten Insekten ab.

 

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei allen Empfehlungen nur um Tipps handelt, aus denen keinerlei Haftungsansprüche abgeleitet werden können!